Bayer 04 und Hopping

Nordirland März 2014

Nordirland März 2014

 

 

2011 war ich schon mal im „Oval“, dem Ground des Glentoran Footballclub im Osten von Belfast. Leider fiel das Spiel damals aus, weil der Platz gefroren war. Aber jeder, der diesen Ground ein Mal gesehen hat weiß: Hier muss ich mal ein Spiel sehen. Später mehr. Jedenfalls war klar, dass ich hier noch mal hinkommen würde. Schon während der Zeit als ich verletzt war (also irgendwann im Sommer 2012) machten Daniel-Denhopper und ich den Deal zusammen dorthin zu jetten. Wie und wann genau, stand zu jener Zeit noch in den Sternen.
Im Dezember 2013 ging es dann plötzlich ganz schnell. Als Termin wurde der 08.03.2014 ausgeguckt, an welchem Glentoran sein Heimspiel gegen Ballymena hat. Flüge buchten wir nach einigem Suchen wie folgt: AMS – Belfast Int. – AMS mit eaysyjet für 66 Euro pro Person von Freitag bis Sonntag. Daniel buchte noch einen Parkplatz bei skyparkwest im Internet für knapp 20 Euro. Unsere Hostel sollte das Linen House in der Kent Street sein. Über blablacar hatten sich im Laufe der Wochen einige Leute gemeldet, die mit nach Amsterdam, bzw. zurück wollen.

Glentoran FC v Ballymena United 3:0
Nordirland 1. Liga – 31. Spieltag
07.03.2014 – 19:45 Uhr
The Oval

Freitagmorgen trafen Daniel und ich uns um 07:20 Uhr am Kreisel in Küppersteg. Zunächst ging es nach Düsseldorf-Benrath um Mfg Christina einzuladen. Die kam 20 Minuten zu spät. Die Zeit rannte nun. In Weeze sollten noch zwei Italiener eingeladen werden. Aber weder meldeten die sich, noch konnte ich die über Handy erreichen. Wir gingen daher davon aus, dass die nicht da waren und entschieden notgedrungen: Kein Weeze. Kostet zu viel Zeit. Beschwert hat sich bisher (drei Tage später) keiner. Also scheinen die echt nicht da gewesen zu sein.
Christina entpuppte sich wahre Frohnatur, war gesprächig und sehr humorvoll. So war die Fahrt sehr lustig und kurzweilig.
Langsam machten wir uns aber ernsthafte Sorgen unseren Flieger zu schaffen. Da haben wir uns etwas verkalkuliert mit der Zeit. Wir parkten die Karre, nachdem wir in der Peripherie Schipols endlich den richtigen Parkplatz gefunden hatten. Nun dauerte es ewig bis das Auto eingecheckt war, wir im Shuttlebus saßen und dieser losfuhr. Ich war mittlerweile auf 180 – sauer auf die Lahmärsche und nervös weil es nur noch 25 Minuten bis zum Schließen des Gates waren. Hölle! Der Shuttlebus schmiss und etwa um 11:50 Uhr am Terminal raus – Sprint zur Passkontrolle und ab zum Gate. Dicke Jacke an, am schwitzen und außer Puste. Nerv! Irgendwas fehlte noch! Richtig: Security-Check. Der lag noch vor uns! Kann nicht sein! Die Zeit rannte weiter! Die Kontrollen war okay und gingen schnell. Weiter Laufen! Schipol ist groß! Endlich angekommen wurde klar: 30 Minuten Verspätung. Alle Aufregung umsonst.
Nun lungerten wir hier rum und warteten. Die Zeit verging aber halbwegs zügig. Also rein in den Flieger und erst Mal ein Bier. Die Flugzeit verbrachten wir mit Laberei.
Kaum gelandet, wurde Geld abhoben und ein Return-Ticket für den Bus 300 (Ulterbus) nach Belfast rein gekauft. Dieses kostet 10,50 Pfund. Nicht billig! Aber die Strecke ist auch lang und dauert 30 Minuten.
Von der Bushaltestelle im Zentrum fragten wir uns zur Hostel durch, die so auch schnell gefunden wurde.  Nach dem Einchecken wurden die Rucksäcke auf die Betten geworfen und die Stadt aufgesucht. Es ging zunächst in einen Diner für Fish & Chips, bzw. Lasagne mit Pommes. Danach suchten wir Dosenbier. Dieses zu finden war schwerer als gedacht. Diverse Supermärkte boten keinen Alkohol an, eben so wenig die Kioske. Bei Tesco wurden wir dann fündig. Insgesamt acht Kannen nannten wir nun unser eigen. Das heißt: nach dem wir das Bier am Selfservice-Bezahl-Schalter im Supermarkt bezahlte hatten, was gar nicht so einfach war. Das Bier wurde im die Hostel und dort in den Kühlschrank gepackt – für später. Jetzt war es erst mal Pub-Zeit. Der Plan war in Richtung Stadion zu marschieren und auf dem Weg einfach in ein paar Pubs einzukehren. So wurde der nächst beste geentert, Daniel trank Guinness. Für mich war nichts Gutes dabei. Daher entschied ich mich notgedrungen für ein Leffe, welches zu allem Überfluss auch noch nur im halben Pint serviert wurde und dennoch 4 Pfund gekostet hat. Egal! Weiter! Nun fragten wir uns Stück für Stück durch bis wir am Oval ankamen. Einen weiteren Pub fanden wir dabei nicht. Schade. Dafür aber diverse bemalte Hauswände, die sehr nachdenklich stimmten. Irgendwie faszinierend, aber ebenso verstörend. Man kann diese Dinge und was sie darstellen oft nur schwer einordnen, wenn man sich mit dem Nordirland-Konflikt nicht wirklich detailliert auskennt. Urteile werde ich mir daher ersparen.
Gegen 18:20 Uhr kamen wir am Oval an. Und schon durch die Backstein-Reihenhäuser konnte man diesen erspähen und erahnen, was das für ein geiles Stadion ist. Die Drehkreuze waren noch zu. Ich fragte einen  Typen der das Autotor bewachte, wo wir denn Tickets kaufen könnten. „Es gibt keine Tickets. Einfach 10 Pfund bezahlen und reingehen.“! Das war die Antwort. Ich sagte ihm, ich bräuchte aber welche für meine Sammlung. Nun fing er an mit seinem Funkgerät und Handy rumzufuchteln. Die Drehtore öffneten sich, wir zahlten und waren ohne Tickets drin. Nun kam aber direkt ein anderer Typ vom Verein auf uns zugelaufen und brachte uns ein altes Match-Programm und zwei visitenkartenähnliche Zugangsberechtigungen für einen bestimmten Tribünenteil. Ein Jugendlicher wurde von dem zweiten Typen aufgefordert uns in den Stadionpub zu bringen, was dieser tat. Auf dem Weg dorthin wurden wir erneut aufgehalten. Nun bekamen wir auch noch zwei richtige Ticket in die Hand gedrückt. Zwar nur vom letzten Spiel gegen Linfield, aber immerhin. Der Pub ist im „Bauch“ der Haupttribüne. Ein recht großer Saal mit vielen Sitzgelegenheiten und einer Theke in einer der Ecken. Etwas spartanisch, aber dadurch auch charmant. Wir bestellten zwei Harps. Sehr süffig! Irgendwann sprach uns ein älterer Herr an. Er fragte uns was wir hier machen würden. Wir erzählten es ihm. Was Groundhopping ist, wusste er. Plötzlich fummelte er an seinem Kragen rum, entfernte einen Pin mit Glentoran und Glasgow Rabgers Wappen. Dieser war anlässlich eines kürzlich gespielten Tests angefertigt worden. Er schenkte ihn mir! Einfach so. Er fragt noch seine Kollegen ob irgendwer noch einen für Daniel habe. Das war aber leider nicht so. Der Herr heiß Jim und geht zusammen mit seinem Schwiegervater seit (ich glaube) 59 Jahren zu jeden Glentoran Spiel. Heim und auswärts. Das Kuriose: die setzten sich in den Pub und gucken das Spiel auf dem TV-Screen. Wir redeten noch ein wenig mit ihm. Er klärte uns ein wenig über das Verhältnis zwischen Katholiken und Protestanten auf und wie sich dies auf die Fußballspiele der entsprechenden Clubs auswirkt. Interessant: das heftigste Derby in Belfast ist das zwischen Linfield und Glentoran. Und hier sind beide Fanszenen zu 95 % Protestantisch.
Kurz vor dem Kick Off verließen wir unsere neuen Freunde mit dem Versprechen nach dem Spiel wieder zu kommen und gingen ins Stadion. Dies ist so unfassbar geil, dass es eigentlich nicht zu beschreiben ist. Ich versuche es trotzdem: In den Hintertorkurven sind etwa vierzig Stehstufen mit Wellenbrechern, gehalten in Grün und Rot. Auf einer Seite ist über diesen Stufen noch ein endloser Graswall. Die Gegentribüne hat circa 20 rote Sitzreihen überdacht durch ein grünes Giebeldach aus Wellblech. Die Haupttribüne hat im Unterrang um die 15 roten Sitzreihen und im Oberrang noch mal bestimmt 40 weitere. Hinzukommen einige Details: die Zäune, die Drehkreuze, die Mauer zum dran pissen, die ranzige Fish-and-Chips Bude und und und… Dieses Stadion ist definitiv eines der schönsten Stadien der Welt. Neu aufgebaut wurde es übrigens nach dem zweiten Weltkrieg von den Fans, Offiziellen und Spielern des Clubs nachdem eine deutsche Fliegerbombe das ganze Areal dem Erdboden gleich gemacht hatte.
In der Pause holte ich mir Pins vom Verein und versuchte auch noch ein bestimmtes Sweatshirt zu bekommen. Dies war aber nicht mehr da. Also telefonierte die Verkäuferin ein wenig rum und sagte ich solle oben in der Bar nach Ronnie fragen. Der hätte noch welche. Dies tat ich, wurde aber gebeten nach dem Spiel wieder zu kommen, da gerade so viel los sei.
Also erstmal die zweite Hälfte gucken. Das Spiel war auf niedrigem Niveau, aber dennoch unterhaltsam. Am Ende hatte Glentoran mit 3 zu 0 die Nase vorn. Sehr schön! Support gab es nur von einem Dutzend jüngerer Kerle aus Ballymena. Das war das einzige enttäuschende.
Als der Schiri das Spiel abgepfiffen hatte, begaben wir uns wieder in den Stadionpub, der übrigens Primier Lounge heißt. Als erstes drückte mir Jim zwei weitere Pins in die Hand. Dies Mal von seinem Supporters Club.  Einen für mich einen für Daniel. Ronnie hatte ich in der Zwischenzeit auch getroffen. Leider war in meiner Größe kein Sweatshirt mehr da. Ich durfte ihm dann aber meine Email-Adresse geben, damit er sich bei mir melden kann um mir eines zu schicken.
Ich ging mal pinkeln und als ich wieder kam fuchtelte Daniel ungeduldig mit den Armen rum. „Die wollen uns den Trophäenraum zeigen! Beeil dich!“ Nun wurden wir in die heiligen Hallen im Oval gebracht. Direkt wurde uns ein Bier angeboten. Sehr gerne! Danke! John, so was wie der Pressesprecher des Clubs, erzählte uns zu diversen Spielen von allen möglichen Geschichten. Die interessantesten: In der Saison 67/68 spielte Glentora im Europacup gegen Benfica Lissabon. 0 zu 0 in Lissabon und 1 zu 1 zu Hause im Rückspiel. Glentoran war mit diesem Ergebnis die erste Mannschaft die durch die Auswärtstorregel aus einem Wettbewerb ausschied. In der Saison 29/30 erzielte der Stürmer Joe Bambrick 94 Tore für Linfield. Ein Rekord für die Ewigkeit… denkste! In der nächsten Saison legte der Glentoren Stürmer Fred Roberts nach und erzielte 96 Tore. Und dieser Rekord hat auch heute noch Bestand. Es ist zweifelhaft, ob er jemals gebrochen wird.
Wir machten nun ein paar Fotos von uns und den Pokalen. John ließ es sich nicht nehmen den Nordirischen Pokal kurzerhand aus der Vitrine zu nehmen, um ihn uns in die Handzudrücken für ein Foto.
Wir bedankten und herzlich und gingen wieder in den Pub. Nun setzte sich David zu uns. Er brachte direkt mal drei Bier mit. Ich hatte eh noch was im Glas was ich leer trinken musste. Dadurch hatte ich das neue nur angenippt, als David sich erneut an die Bar begab und noch ne Runde holte, weil zur last order gerufen worden war. Wir erzählten ihm, dass wir morgen nach Glenoven wollen. Da packt er sein Handyraus schrieb ne Message und sagte: „Ich probiere mal, dass morgen Tickets für euch hinterlegt werden. Ich kenn da welche: und wenn ihr das seid, fragt nach der William Walker Bar.“
Wir tauschten noch kurz meine und seine Handynummer aus, dann wurde es aber auch Zeit aufzubrechen. Man rief uns noch einen Taxi. Der brachte uns für sieben Pfund zur Hostel. Hier checkte ich noch ein paar Sachen für morgen. Auch auf die Glentoran FC Seite ging ich noch mal. Der Hostel-Mokel beschimpfte nun Glentoran als Wichser, Penner, Arschlöcher und so weiter. Wie ließen ihn labern. Dann wurde gepennt.

Glenovan FC – Dungannon Swifts 3:2
Nordirland 1. Liga – 31. Spieltag
08.03.2014 – 15:00 Uhr
Moureview Park

Nach der morgendlichen Dusche frühstückten wir im Hostel Cornflakes und Toast. Und Bier! Jeder eins! Zum warm werden. Wir drehten noch ne Runde durch die Stadt und gingen dann zum Bahnhof. Bier für die Fahrt konnten wir keines mehr ergattern. Daniel, alter Hildener, entdeckt nun, dass unser Zug auch in einem Städtchen namens Hilden halten würde. Da wir ordentlich Zeit hatten, stiegen wir hier aus und suchten einen Pub. Wir fanden einen. Einen sehr skurrilen. Keine Fenster, dafür bereits um 12 Uhr gefüllt mit einem Dutzend finsterer Gestallten. Zudem betraten wir den Pub über einen angeschlossenen Laden. Die einzige Tür von dort führte direkt hinter die Theke, so dass wir nun hinter der Theke herkommend, angeglotzt von den Gestallten den dunklen Pub betraten. Alle guckten, keine sagte etwas. Zaghaft fragte ich, ob wir ein Bier bekommen könnten. Einer antwortete: „Klar!“. Aber nix passierte! Nach einigem unbehaglichem Schweigen und Anglotzen trat eine Frau hinter die Theke und zapfte uns zwei Bier. Mit diesen setzten wir uns in eine Ecke und philosophierten rum. Plötzlich klingelte mein Handy. David war dran. Er sagte mir, wir sollten am Ground zur Einfahrt für die Autos gehen. Dort seien zwei Tickets für uns Hinterlegt. Geile Sache!
Nach zwei Pints gingen wir zurück zum Bahnhof und nahmen die nächste Bahn nach Lurgan. Vom Bahnhof war es nun ein guter Marsch zum Ground. Nach der Hälfte nahmen wir ein Taxi. Das kurze Stück vom Bahnhof ins Zentrum reichte aber aus: unzählige Pubs und Fressbuden. Super! Schönes Städtchen!
Am Ground angekommen waren am Auto-Gate tatsächlich zwei Tickets für uns hinterlegt. Als Dank begann ich einen ungewollten, aber dafür sehr peinlichen Versprecher: „Where ist the Willi Wanker Pub?“ Verdammt! Aber alle die es gehört hatten lachten sich nur kaputt. Dann liefen wir einem Fan von Glenoven in die Arme der uns in den gesuchten Pub brachte. Wir holten uns ein Bier und als das halb leer war kam der Fan zurück und brachte uns in den Innenraum des Grounds zum Fotos machen. Ungefragt! Einfach so! Die Gastfreundschaft ging wieder los. Wir waren begeistert. Zurück im Pub erzählte man uns auch hier einige Geschichten zum Klub, zum Beispiel, dass der letzte Cupsieg über 40 Jahre zurück liegt. Meister war man, glaube ich, noch nie geworden.
Auch hier guckten einige Leute den Kick im Pub. Um es noch mal zu verdeutlichen: Man hat vom Pub aus, und so war es auch in Glentoran, keinen Blick aufs Spielfeld, wie in den allermeisten belgischen Stadionkneipen. Nein! Die Leute kommen ins Stadion und gucken doch im Fernsehen. Etwas ungewohnt.
Im Fanshop wollte ich Pins kaufen, aber es gab keine. Schade.
Man führte uns nun auf Haupttribüne Höhe Mittellinie. Beste Sicht! Schon wieder sehr nett!
Das Spiel war wieder qualitativ nicht sehr gut. Aber es wurde spannend. Schnell lag Glenoven mit 0 zu 2 hinten. Ebenso schnell drehte aber Glenoven das Spiel und es stand zur Halbzeit 2 zu 2. Nun wurden wir in den VIP-Raum geführt wo ein Buffet aus Tee, Sandwichs, kleinen Würstchen und Blätterteiggebäck und Pasteten bereit stand. Immer wieder wurden wir aufgefordert zu zugreifen. Der Club-Präsident hielt eine Begrüßungsrede. Ich scherzte schon, dass wir bestimmt gleich als spezial-guests gegrüßt würden, da passierte genau dies. Sensationell. Einer schenkte uns noch zwei Flaschenöffner mit Vereinslogo. Vielen Dank.
In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel so dahin, bis Glenoven in der 71 Minute das Spiel komplett drehte und zum 3 zu 2 traf. Der Jubel war groß. Stimmung gab es im Stadion keine. Mehr als ein paar hundert Zuschauer waren nicht da. Egal! Wir freuten uns mit den Gastgebern und wurden nach dem Spiel im Pub erneut freudig begrüßt. Wir schüttelten noch ein paar Hände und begaben uns dann auf den Weg zurück zum  Bahnhof.
Bei Tesco holten wir noch jeder zwei Flaschen Bier um die Öffner zu testen. Unterwegs kehrten wir in insgesamt zwei oder drei Pubs ein. Bei einem China Imbiss aßen wir zu Abend. Am Bahnhof angekommen merkte ich, dass meine Mütze fehlte. Ich lief zurück zum China Imbiss. Nix! Im letzten Pub wurde ich dann fündig. Zurück zum Bahnhof. Fünf Minuten später kam unser Zug. Hier tranken wir unser Bier bis uns die Schaffnerin darauf hinwies vorsichtig zu sein, denn eigentlich sei das verboten. Wir ärgerten uns auf Deutsch. Was passiert? Die Schaffnerin spricht fließend Deutsch und sagt, es sei ja alles gut wenn wir halt vorsichtig seien! Ihr Mann ist Deutscher und sie hat zwölf Jahre in Münster gelebt. Sie gab uns den Tipp in Belfast in die „Dirty Onion“ zu gehen. Eine Art Biergarten!
Zunächst gingen wir, in Belfast angekommen, aber in die Crown Bar. Diese ist sehr schön, aber total überfüllt und laut. Wir setzen uns in eine Nische zu einem Haufen anderer Trinker. Einer davon war Richard Whitehead, Paralympics-Goldmedaliengewinner von 2012 im 200 m Sprint für Menschen ohne Beine.
Hier war es uns aber zu eng und hektisch. Also zogen wir nach einem Bier weiter auf der Suche nach der schmutzigen Zwiebel. Irgendwann, nach etlichem Nachfragen hatten wir sie gefunden. Es war tatsächlich ein größerer Biergarten. Auch hier war einiges los. Wir blieben für drei Bier und quatschten mit ein paar Mädels über Formel 1. Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Inzwischen war es fast halb zwei. Also Zeit fürs Bettchen. Dennoch tranken wir in der Hostel noch ein zwei unseres Dosenbieres. Muss ja leer werden.
Schon als Grundschüler faszinierte mich die Geschichte um den Untergang der Titanic. Diese war in Belfast gebaut worden. Als ich 2011 am Dock der Titanic war, war das Titanic-Museum noch im Bau.
Heute wollte ich es unbedingt besuchen. Es bietet einige Fundstücke, animierte Ansichten des Schiffs und des Untergangs, nach gebaute Kabinen und vieles mehr. Ich werde da bei Gelegenheit noch mal hingehen, wenn ich mehr Zeit habe. Unterm Strich lohnt es sich nur, wenn einen das Thema wirklich interessiert und man idealer Weise eine gewisse Vorbildung hat.
Jetzt nahmen wir ein Taxi zum Europa-Bus-Center und fuhren ab dort mit dem 300er Bus zum Airport. Im Bus vernichtete ich die letzten übrig gebliebenen Flaschenbiere. Hier ging alles Fluchs. So saßen wir bald im Flieger, in welchem ich die letzten fünf Pfund in ein weiteres Bier investierte. Langsam wurde ich wieder durstig, hielt mich aber zurück weil ich am Montag arbeiten musste. Aber eins ging noch. Dann war der Flug schon vorbei.
Nun wurde es nervig. Unser Shuttle kam und kam nicht. Auch anrufen halt nix. So nahmen wir und der inzwischen eingetroffene Mitfahrer ein Taxi zu unserem Auto bei skyparkwest. Ich bin gespannt, ob die uns die Kohle für das Taxi erstatten. Wohl eher nicht.
In einem Bahnhof bei Amsterdam stieg noch ein Mädel zu und so ging es zu viert nach Deutschland. An der ersten Raststätte gönnte ich mir noch mal zwei Abschluss Bier. Via Duisburg und Düsseldorf ging es nun nach LEV. Eine Tour geprägt durch unübertroffene und ehrliche, von Herzen kommende Gastfreundschaft ging zu Ende. Ich bedanke mich bei allen Leuten von Glentoran und Glenoven. Ihr wart super!!! If you ever come to Leverkusen, let me know. Some beers will be yours…

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