Malta Tour 2011
Malta – Tour 14.01.2011 bis 17.01.2011
Malta liegt südlich von Sizilien und ist eine Insel. Innerhalb Europas daher einer der schwieriger zu bekommenden Länder. Da kam es mir gelegen, dass Nobbi Flüge für 51 Euro retour zusammengebastelt hatte. Ein Hotel bekam ich von francoforte empfohlen. Drei Sterne Doppelzimmer inklusive Frühstück für 12 €/Nacht. Super. Der Mietwagen war mit 33 Euro für drei Tage auch sehr erschwinglich. Die Basics der Tour lagen finanziell damit gerade mal bei 110 Euro. Wesentlich günstiger geht’s es wahrscheinlich nicht.
Am Donnerstag Abend fuhr mich meine Chefin nach Köln zum Hauptbahnhof. Von dort fuhr ich per RE nach Rheydt zu Nobbi. Erst mal machte ich mir noch ne Portion Mitternachtsspaghetti, dann ging es auf die Couch. Nach knapp 3 Stunden Halbschlaf und nem guten Kaffe ging es per PKW ins Nirgendwo nach Hahn.
Der Ryanair-Vogel hob pünktlich ab und landete ebenso pünktlich in Rom Ciampino. Natürlich war auch wieder die unsäglich nervtötende Mozartdudelei am Start, es wurden Kippen ohne Qualm verkauft, Rubbellose, Parfüm und alleemöglicher Süßkram zu völlig überteuerten Preisen. Nervend. Nun gut, solange die weiter für Kioskpreise durch Europa fliegen soll es mir recht sein. Sicherlich das einzige Argument für diese irische Airline…
Per Bus, U-Bahn und Zug durchquerten wir die ewige Stadt nach Fiomicino. Unterbrochen nur von einem Kaffe mit Schokocroissant in einer typisch italienischen Bar. Lecker!
Auch der Easyjet-Flieger startete und landete pünktlich. So trafen wir planmäßig um 15:50 Uhr auf Malta ein. Am Ausgang wartete bereits Junior-Hofer.
Wir verließen den Airport und wurden von sonnigen 18 Grad empfangen. Herrlich!
Ohne große Umwege fuhren wir zunächst nach Hamrun und fanden direkt am dortigen Victor Tedesco Stadion einen Parkplatz. In einer Bar im Stadion fragte ich ob auch wirklich gekickt würde. „Yes, seventhirty – good game“! Perfekt! Alles lief wie geplant. Weil es noch hell war machten wir schon mal die obligatorischen Fotos.
Wir schlenderten ein wenig durch die Gegend und kehrten schließlich mangels Alternativen bei einem Chinesen ein. Danach ging es zurück zum Ground.
Hamrun Spartans FC – Hibernians Paola FC 2:4, 14.01.2011
Dieser gefällt mir sehr gut. Alt, versifft und umgeben von einer brüchigen Mauer liegt er direkt inmitten von Häusern. Auf einer Seite gab es ein Tribüne: Diese war unterteilt in einen Heim-, Auswärts und VIP-Sektor. Die Sitzschalen waren wegen eines nichtvorhanden Daches bereits arg strapaziert.
Ich hatte bis hierhin einen Toreschnitt von immer hin 6 pro Spiel in 2011. Diesen galt es zu halten. Das Spiel lief gut an und bald fielen die Tore. Zu Halbzeit stand es 2 zu 1. Alles im Soll also. Auch der Support wusste zu gefallen, hatten wir doch mit Garnix gerechnet. Doch immer mal wieder wurde auf beiden Seiten lautstark angefeuert. Die Hibernians Paola Fans sogar mit zwei Großen Ultras-Schwenkfahnen.
In der zweiten HZ drehte der HPFC auf und kam zu drei Toren. Das letzte und erlösende, weil meinen Schnitt haltende, Tor fiel dabei in der 90. Minute. All zu lange wird das aber wohl nicht mehr gut gehen…
Nach dem Spiel mussten wir das Hotel erst lange und mit Hilfe von Passanten suchen. Schließlich fanden wir es und checkten ein. Nobbi und ich im DZ, Junior im EZ. Das Topaz Hotel in St. Pauls Bay hat drei Sterne und wurde denen gerecht. Alles sauber und gepflegt. Auch die Betten waren okay.
Nach einem Feierabendwein (bzw. Bier für die anderen) wurde gepennt. Um 08:30 Uhr trafen wir uns am Frühstücksbuffet wieder. Typisch englisch gab es Bratkartoffeln und Spiegelei. Man merkt halt doch das Malta bis 1974 britisch war. Außerdem Brot, Rührei, Toast Müsli Cornflakes usw. Sehr schön, wohlgemerkt für 12 Euro!!!
Als der Magen gefüllt war, wurde der heute fällige Ground gesucht, gefunden und fotografiert. Der Hibs-Ground liegt oberhalb einer Bucht in der riesige Schiffskräne kaputte Schiffe reparieren. Von der überdachten Haupttribüne, dem einzigen aber sehr schönen Ausbau aus, hat man so einen sehr ausgefallenen Blick.
Bevor dort unser Spiel des Tages angepfiffen wurde, erkundeten wir die Insel- und damit Landeshauptstadt Valetta. Eine Stadt mit vielen kleinen engen, teilweise steilen Gassen, unzähligen Kirchen und vielen kleinen Cafes und Bars. Auffällig sind auch die Unmengen Katzen die herumstreunern. In einem der Restaurants gingen wir nun was essen. Den Dessert nahmen wir in einem andern Cafe ein.
Nun fuhren wir zurück zum Ground und sahen noch die letzten Minuten des 14 Uhr- Spiels. Als diese abgepfiffen war, machten die einen Supporter, den nächsten Platz. Wäre mal interessant wie so was in Deutschland laufen würde, wenn Rostock ankommt und Dresden für die Platz machen muss… (diese Assoziation nur wegen den Farben der jeweiligen Vereine)
Birkirkara FC – Marsaxlokk FC 0:2, 15.01.2011
Auch diese Spiel war besser als erwartet. Der Support von gestern konnte noch getoppt werden. Schließlich waren auf beiden Seiten kleinere Ultragruppen aktiv.
Am Ende gewann Marsaxlokk mit 2 zu 0. Mein Schnitt war damit natürlich hin. Aber das war je früher oder später eh klar…;-)
Nach dem Spiel wurde nach kurzem Ausruhen im Hotel eine brauchbare Bar zwecks Suff gesucht. Wir fanden Sie im „Jonathans“. Der Wirt scheint in einem engen Verwandtschaftsverhältnis mit Rod Steward zu stehen, sah er doch mindestens genau so versoffen aus. Auch sonst war große Ähnlichkeit vorhanden. Hier wurde der Carbornara-LP gemacht. Die anderen aßen Pizza. Ein Glas Wein kostete 1 Euro und ich somit reichlich davon. Die anderen tranken Bier. Besoffen genug um uns beim Karaoke zu blamieren waren wir dann aber doch nicht. Die anwesenden Engländer wussten mit guten Darbietungen von Rod Steward, Elvis, Frank Sinatra und Celine Dion durchaus zu begeistern.
Gegen 0 Uhr waren wir dann im Bett und guckten noch die letzten Minuten vom Sportstudio.
Am nächsten Morgen gab es wieder das genannte Frühstück. Danach ging es ins Innere der Insel nach Mdina und Rabat. Beide Städte liegen direkt nebeneinander und sind ähnlich eng wie die Hauptstadt. Auch hier schlenderten wir durch die Straßen und Gassen. In einem Cafe mit grandioser Aussicht gab es Kaffe und Kuchen. Anschließend war wieder Fußball angesagt.
Senglea Athletic FC – San Gwan FC 0:2, 16.01.2011
Dritte Liga Malta. Geht es noch schlimmer? Bestimmt! Aber so schlecht war es wieder nicht. Das Niveau lag zwar deutlich unter dem der beiden Erstligapartien bisher, aber war dennoch okay. Support gab es hier gar keinen. Lediglich knapp 100 Menschen hatten sich ins Centenary Stadium verirrt. Dieses hat auf einer Seite eine ordentliche, überdachte Tribüne. Sonst nix. Von dieser kann man aber auf der Gegenseite, hinter dem Zaun Stockcar-Rennen gucken. Auch Motorräder fuhren dort Rennen. Außer laut war es aber nichts. Nicht mal gescheppert hat es.
Das Spiel endete 0 zu 2.
Direkt neben den Centenary Stadium liegt das Maltesische Nationalstadion Ta´ Quali. Das Teil ist schon ne Nummer größer: Ein große Haupttribüne, überdacht und eine ebenso große, aber unüberdachte Gegentribüne an den Längsseiten, sowie unüberdachte Sitzplätze in den Kurven.
Tarxien Rainbows – Valetta FC 0:2, 16.01.2011
Diese waren heute jedoch gesperrt. Und das obwohl der beliebteste Club des Landes zu Gast ist. Dennoch waren nur (oder doch immerhin?) knapp 2000 Zuschauer im Stadion. Diese nervten größtenteils mit Blaskappelen. Doch nach den Toren gab es auch mehrfach ordentliche Gesänge unterstützt durch Trommeln. Tore schoss schließlich ausschließlich der Tabellenführer aus der Hauptstadt Valetta. Diese gewannen das Spiel hochverdient.
Mit diesem Spiel, in diesem Ground konnten, obwohl es erst der vierte auf Malta war, die ersten drei Ligen komplettiert werden. Denn alle Spiele dieser Ligen finden in eben jenen vier Stadien statt. Besser kann man den LP Malta (mein 33.) wohl kaum machen….
Nach dem Spiel fuhren wir noch mal nach Rabat um dort was Einheimisches zu Essen. Junior und ich entschieden uns für Pferd in einer Art Zwiebelrotweinsoße. Sehr lecker. Nobbi vertraute lieber auf einen Cheeseburger. Danach ging es heim ins Hotel. Aber nur kurz, schließlich war der Abend jung. Weil wir keine Lust hatten was anderes zu suchen, suchten wir wieder die Karaokebar von Rod Stewards Scheinbruder auf. Nach ein paar Weinchen und Bierchen wurde der Abend dann jedoch zeitig beendet.
Nach dem Frühstück wurde ausgecheckt und der Junior zum Flughafen gebracht. Da Nobbi und ich noch Zeit hatten besuchten wir noch das schöne Fischerdorf Marsakslokk. Hier aß ich noch ne Portion frischen Fisch mit Pommes.
Auf die Minute pünktlich und mit der Tanknadel weit im roten Bereich (was aber normal auf Malta ist) gaben wir den Mietwagen ab.
Über Bologna ging es nach Frankfurt Hahn zurück. In Bologna verbrachten wir die fünf Stunden Aufenthalt damit in die Stadt zu laufen und in einem Imbiss ne Pizza und in einer Bar einen Kaffee zu uns zu nehmen. Die Preise am Flughafen von Bologna waren mehr als unverschämt: ne Viertelpizza mit Getränk gab es für 8,10 € ! Die spinnen!
Vom Hahner Airport fuhren wir durch die Nacht wieder nach Rheydt. Auf der Couch pennte ich ein paar Stündchen, ehe es am frühen Dienstag Morgen per Bahn wieder heim ging.
Eine perfekte Tour.