Bayer 04 und Hopping

10 bereiste Länder in 14 Tagen Acht mit Spiel

 




Deutschland - Tschechien - Slowakei - Ungarn - Rumänien - Bulgarien - Serbien - Türkei - Griechenland - Libanon - Türkei - Slowakei - Tschechien - Deutschland



Vor dem Start des neuen Job am 01.09. wollte ich noch mal weg. Was relativ spontan begann, wurde eine der besten Touren meiner Laufbahn. Sie führte mich durch zehn Länder, wobei in acht auch Fußball geguckt wurde. Exotischstes Ziel und Highlight war sicherlich der Kurztrip in den Libanon, der spoantan im Zug zwischen Bulgarien und Serbien gebucht wurde. Doch der Reihe nach:
 
Ziel war es mit Bus und Bahn ein wenig durch den Balkan zu tuckeln wofür anhand der Spielpläne auf soccerway eine grobe Route ausgearbeitet wurde, immer flexibel diese zu ändern, zu verkürzen oder halt auch zu verlängern.
 
Am Samstag, dem 06.08. startete ich per ICE Richtung Frankenland...
 
 
06.08.2016 – 14:00 Uhr
SpVgg. Greuther Fürth II v FC Ingolstadt II 3:3
Regionalliga Bayern
Stadion auf der Tulpe, Burgfarnbach
 
Warum die Zwote von Greuther Fürth II in Burgfarnbach, einem Vorort von Fürth, quasi am Arsch der Welt spielt erschließt sich mir nicht. Es verhinderte aber auch nicht, dass ich dort gleich zwei mir bekannte Hopper traf: den Westi und den großen Hofer. So genossen wir das gute und torreiche Spiel bei bestem Fußballwetter zu dritt, veredelt durch leckeres Bier. Das Stadion ist brauchbar, bietet eine kleine überdachte Tribüne und einige Stufen. Mit Abpfiff trennten sich unsere Wege wieder. Meiner führte mich nach Nürnberg, wo ich genug Zeit für einen kleinen Rundgang durch die Stadt und zwei Killkenny in dem Irish Pub hatte, in dem ich vor 17 Jahren mit Sebe und Karsten nach dem Spiel Nürnberg gegen Leverkusen schon getrunken hatte, bevor meine IC-Bus nach Prag abfuhr.
In Prag versorgte ich mich mit ein paar weiteren Bieren um mir die nötige Bettschwere zu verschaffen für die Nachtzugfahrt nach Kosice (es sei an dieser Stelle angemerkt, dass ich auf "Sonderzeichen" der jeweiligen Schriftsprachen verzichte. Ich ahbe schlicht keine Ahnung wie ich die hinbekomme.
 
 
07.06.2016 – 17:00 Uhr
FCVSS Kosice v Rimavska Sobota 3:1
Zweite Liga Vychod
Haniska Stadion
 
Das mit der Bettschwere klappte hervorragend, so dass ich die meiste Zeit im 6er-Abteil pennen konnte und einigermaßen fit in der Ostslowakischen und zweitgrößten Stadt des Landes ankam. Es war erst neun Uhr morgens aber trotzdem schon ordentlich warm. So wurde die zwingend bei einer Nachtzugfahrt auftretende körperliche Versifftheit noch gesteigert, als ich durch die Sonne zu meinem Hotel lief. Rein ins Zimmer konnte ich leider noch nicht, auch eine Dusche sei nicht möglich, so der Mokel hinter der Glasscheibe an der Rezeption. Wenigstens meinen Rucksack konnte ich abstellen. Immerhin!
Ich lief nun zurück in die Stadt, die 2013 Kulturhauptstadt Europas war. Nicht zu unrecht. Die Innenstadt ist wunderschön, bietet viele Restaurants, Cafes und kleine Sitzgelegenheiten zum gemütlichen Verweilen. An einem Brunnen nahe einer der Kirchen spielen Lautsprecher leise klassische Musik zum Takt der Wasserspeier – oder umgekehrt. Wie mans nimmt. Nach einem kleinen Frühstück in einem der Cafés chillte ich am beschriebenen Brunnen. In einer der Seitenstraßen entdeckte ich ne nette ranzige Kneipe. Es war inzwischen halb zwölf und damit früh/spät genug für ein erstes slowakisches Bier. Leider weiß ich nicht mehr was es für eins war, aber es kostete nur 90 Cent – so soll es sein. Mittagszeit gleich Carbonarazeit. Es war Zeit für Länderpunkt 42. Im Restaurant "Modena" wurde ich fündig. 4,70 Euro waren gut, der Geschmack eher mäßig. In den foglenden fb-Kommentaren sagte dann ein Kumpel, ich hätte schon 2006 auf dem Weg nach Bukarest, beim Zwischenstopp in Bratislava Carbonara gegessen. Kann ich mich nicht dran erinnern. Ist jetzt aber auch wurscht. Spätestens jetzt ist der LP eingenudelt.
Nun konnte ich endlich auf mein Zimmer und duschen. Wunderbar! Ich ruhte noch etwas auf dem bequemen Bett im Hostel Barno aus, bevor ich mich zum Lokomotiva-Stadion aufmachte, einer geilen Schüssel die laut soccerway Austragungsort des Matches sein sollte. Eine halbe Stunde vorher war hier aber gar nix los. Glücklicherweise, konnte mit die Dame im integrierten Hotel sagen, dass Spiel sei in Haniska. Einen Taxi rief sie mir auch. Dem Taxifahrer sagte ich "Haniska, football-stadium" und er fuhr los. Und fuhr und fuhr und fuhr. Haniska war nicht wie ich angenommen hatte ein anderes Satdion in der Stadt, sondern ein Dorf außerhalb von Kosice weit außerhalb. Um 16:58 war ich vorm Stadion, um 17:02 Uhr im Stadion. Zu spät um das 1:0 zu sehen. Fuck! Aber sowas passiert halt.
Das Stadion war gegenüber dem Lokomotiva-Stadion ein richtiger Abfucker. Zwei, drei Sitzreihen auf der kompletten Länge, bzw. mittig eine Tribüne. Auch hinter den Toren gab es jeweils ein paar Sitzreihen. Hört sich jetzt nicht soooo schlecht an, ist aber dennoch kein Vergleich zum erhofften Ground. Stimmung gab es von etwa 25 Leuten die sich hinter dem Tor platzierten hatten und hin und wieder was sangen. Sinnlos dann, dass die etwa in Minute 60 bestimmt 15 bis 20 Böller aufs Spielfeld warfen. Keine Ahnung was das sollte. Zwei Kuriositäten verdienenen noch Erwähnung: erstens, im Stadion neben mir saßen drei, vier Jungs im Alter von circa 12 Jahren. Einer hatte ein Deutschlandtrikot an und redete plötzlich auch in einwandfreiem Deutsch. Ich fragte ihn wie das käme und er sagte, er wohne in Köln. Die Welt ist ein Dorf, Teil I. Zweitens, nach dem Spiel hatte ich keinen Bock zwei Stunden auf den Zug zu warten, den der kleine Kölner mir genannt hatte. Ich hielt daher Ausschau nach Leuten die vertrauenswürdig genug aussahen um sie zu fragen, ob sie mich mit nach Kosice nehmen würden. Wenn mir einer nichts antut, dann vermutlich ein Vater mit seinem (ebenfalls) etwa 12jährigen Sohn. Also fragte ich die Beiden und machte einen sensationellen Volltreffer wie sich auf der Fahrt herausstellen sollte. Die Beiden hießen Adam (der Sohn) und Arpad. Sie sind zwei von den vermutlich an einer Hand abzuzählenden Groundhopper in der Slowakei. So gut es geht und es die Zeit zu lässt, fahren die Beiden zusammen durchs Land und machen Grounds. Adam zeigte mir auf dem Handy seine fb-Seite "Groundhopping ULTRA af" Bei den Likern der Seite entdeckte ich die Namen vom Hammer und vom Teddy. Zumindest der Hammer kennt Adam und Arpad nach einem gemeinsamen Spielbescuh im letzten Oktober sogar persönlich. Die Welt ist ein Dorf II.
Adam und ich machten noch ein Foto und tauschten unsere fb-Daten aus. Soweit möglich wollten wir in Kontakt bleiben. Und ein Wiedersehen sollte schneller kommen, als wir alle dachten...
In Kosice zurück hieß es aber erst mal Abschied nehmen. In der Stadt aß ich noch eine Kleinigkeit und trank in einem Biergarten ein ortsübliches Getränk und verabschiedete mich dann in meine Kammer.
 
 
08.08.2016 – 21:00 Uhr
FC CFR Cluj v FK Dinamo Bukarest 0:0
Liga 1
Stadion Dr. Constantin Radulescu
 
Das nächste Spiel auf meiner Route sollte eigentlich dienstags in Botosani im Dreiländereck Rumänien-Ukraine-Moldawien sein. Die Fahrt von Kosice dorthin hätte ab Montag Morgen etwa 24 Stunden gedauert. Mit fünf Mal umsteigen! Keine Ahnung wann genau mich Nobbi dann per fb-massenger auf das obige Spiel aufmerksam machte, aber es passte mir ganz gut in den Kram. Per Handy suchte ich mir ein Hotel zwischen Bahnhof Cluj und dem Stadion. Um 20:10 Uhr kam ich in Cluj an, holte Geld ab, checkte im Hotel ein und ging zum Stadion. Da die Schlangen an den Kassen unfassbar lang waren, musste Trick 17 herhalten um pünktlich drin zu sein. Das Stadion ist sehr ordentlich. Besonders der Blick auf die Anzeigetafel gefällt. Hinter dieser ist nämlich nix, was den Blick in die Berge erlaubt. Schaut euch einfach die Bilder auf den bekannten Seiten im Netz an.
Das Spiel war unfassbar grausam. Keine der Mannschaften schaffte es brauchbare Chancen herausszuspielen, so das Tore zwangsläufig ausblieben. Extrem positiv überrascht war ich aber vom Auswärtsmob. Gut und gerne 800 bis 1000 Leute bevölkerten den Away-Sektor und machten durchgängig ordentlch Rabbatz – kreativ, vielseitig und konstant. Das war echt top. Der Heimanhang war nicht schlecht, konnte da aber nicht mithalten. Trotz des 0:0 hat es sich unterm Strich definitiv gelohnt Botosani zu canceln und Cluj anzusteuern. Danke Nobbi, für den Hinweis. Ich hatte mich so auf Botosani fokusiert, dass ich das Spiel nicht auf dem Schirm hatte. Nach dem Spiel holte ich mir in der Nähe vom Bahnhof, wo einige 24/7-Läden sind ,noch was zu essen und zu trinken und verzog mich damit auf mein Zimmer.
Am Morgen schlief ich aus und ging dann erst mal in den Pool des Hotels. Dieser war so kalt, dass mir eine Minute und ein Mal hin und her schwimmen reichte um wach zu sein. Anschließend kaufte ich im Bahnhof eine Fahrkarte für den Nachtzug nach Bukarest. Leider war erst in dem Zug um 23:55 Uhr was frei, so dass ich nun massig Zeit totzuschlagen hatte. Daher guckte ich mir die ganze Stadt an und machte immer wieder Pausen um etwas zu essen oder zu trinken oder beides. Zwischendrin gab es einen heftigen Regenschauer, den ich für einer weitere Bierpause nutzte. Auch Cluj-Napoca ist eine schöne, lebhafte Stadt mit unzähligen netten Kneipen und Cafés. Lohnt sich definitiv hier für ein Spiel im Stadion Clujana zurück zukommen.
Ich setzte mich noch ein paar Stunden in den Hof meines Hotels bis ich endlich mein Zug kam. Die zehnstündige Fahrt mit neun Leuten im Achterabteil begann damit, dass der Opa im Abteil dieses erst Mal verrammeln wollte und Fenster und Tür schloss. Es folgte eine Diskussion zwischen mir und drei jungen Frauen und dem Opa und seinem Anhang. Irgendwann "erlaubte" uns der Opa, das Fenster zumindest etwa zehn Zenitmeter zu öffnen um Luft reinzulassen. Ich frag mich nur, warum es Opa lieber gewesen wäre, seine Enkel wären erstickt, als dass sie etwas Luftzug abbekommen. Ziemlich gerädert kam ich am Morgen gegen 11 Uhr am Gara de Nord in Bukarest an. Mein Hotel (Hotel Sir a Gara Nord) in der rumänischen Hauptstadt war nur 100 Meter entfernt und ich konnte auch sofort aufs Zimmer und duschen. Das kam mir mehr als gelegen. Frisch geduscht legte ich mich noch mal zwei Stunden hin. Dann ging ich durch die Stadt zum imposanten Parlamentspalast. Dieser wurde von 1983 bis 1989 von Nicolae Ceausescu, dem ehemaligen diktatorischen Präsidenten von Rumänien erbaut und ist nach dem Pentagon das zweitgrößte Gebäude der Welt. Schaut euch unter wikipedia gerne Mal ein paar Zahlen zum Gebäude an... sehr imposant! Weil ich aber schon vor zehn Jahren mal ne Besichtigung in dem Monstrum gemacht hatte, schenkte ich mir das heute. In einem Restaurant empfahl mir eine Kellnerin die tradidionelle Bratwurst mit Rosmarinkartoffenl. Eine Gute Empfehlung – sehr lecker.
 
Nun begannen die "Vorbereitungen" für...
 
10.08.2016 – 21:30 Uhr
Concordia Chiajna v Pandurii Tg. Jiu 5:4 n.E.
Cupa Ligii Adeplast
Stadionnul Concordia
 
"Vorbereitung" hieß eigentlich nur eine Fahrkarte kaufen für den Zug um 20Uhrirgendwas in den Bukarester Vorort. Daraus wurde aber nix, weil es den Zug schlicht nicht gab. Auf bahn.de ist eben nicht immer Verlass... Vorab: Vom Gara de Nord in Bukarest nach Chiajna zum Stadion sind es knapp 12 Kilometer... Der erste Taxifahrer wollte 50 Lei, also knapp 11 Euro. Für Rumäninen happig, aber eine erste Orientierung. Der zweite Taxifahrer wollte 100 Euro... ja hundert Euro!!! Da wusste ich nicht ob ich lachen oder weine sollte. Ist der jetzt unverschämt, dreist oder schlichtweg strohdoof? Oder alles? Ich mein: Hundert euro sind so lächerlich heftig übertrieben, dass doch wohl kein Mensch zu dem in die Karre steigt.... Er begründete diesen Mondpreis damit, dass Chianjna ja außerhalb von Bukarest läge, und sich daher der Tarif ändern würde... Auf meinen Hinweis, dass ich für hundert Euro auch mim Flugzeug nach Hause fliegen könnte, schwieg er... Im Hotel schätzte die Angestellte was von 10 bis 15 Lei, was mir widerum sehr wenig vorkam. Letztlich wollte der Taxifahrer der dann kam 30 Lei haben. 6,70 Euro – okay. Der Fahrer sprach halbwegs Englisch, so dass wir uns ein wenig über Fußball unterhielten. Eine Eintrittskarte bekam man heute ganz ohne Tricks für Ümme, was gerne angenommen wurde. In einer Kneipe knüppelte ich mir noch zwei Bier (Timisoreana) rein, da ja in Rumänien im Stadion sinnloserweise gar kein Bier ausgeschenkt wird.
Das Stadion ist Teil eines ganzen, kleinen Sportkomplexes mit Tennisplatz und Turnhalle. Es hat auf allen Seiten mehrere Stufen und verbreitet weniger Flair, als die alten Ranzhütten, die man sonst aus dem Balkan kennt. Das Spiel war scheiße und langweilig und ging zu allem Überfluss auch noch in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen gewann Chianjna dann mit 5:4. Support gab es quasi keinen.
Zurück schnappte ich mir das erste Taxi, das mir über den Weg kam. Der Fahrer wollte zwar vierzig, aber was solls. Ich musste nehmen was ich krigen konnte, da Taxen Mangelware waren. Wieder zurück am Gara de Nord gab ich dem Penner dann einen Hunderter und er mir sechs Einer zurück. Es entstadneine kurze Diskussion über Mathematik und trotz einer 5- im Abi war ich mir sicher, dass 100 minus 6 ungleiech 40 ist. Er laberte mich auf Rumänisch voll und stellte sich stur. Ich mich auch. Am Ende hielt er mir einen Bündel Geld hin aus dem ich mir meine 60 Lei abzählte... Unfassbar. Lasst euch ja nicht verarschen von diesen Pennern – aber ich hoffe, dass die meisten die das hier lesen, das ohnehin kennen/wissen... An einer Tanke holte ich mir noch ein Bier und trank es auf dem Zimmer. Danach schlief ich wie ein Stein.
Als erstes kaufte ich am nächsten Morgen eine Fahrkarte für den Zug nach Russe, hinter der Bulgarischen Grenze, wo am nächsten Tag, abends das nächste Spiel anstehen sollte. Zurück auf dem Zimmer erfuhr ich dann, dass das Spiel nach Razgrad verlegt wurde – waum auch immer... Razgrad lag etwa 60 Kilometer weiter im Nichts. Irgendwie würde ich da schon hinkommen. Bloß wie, das musste recherchiert werden. Aber trotz EU-Flatrate fürs Internet hatte ich keinen Empfang. Sicherlich ein Neu-Hopper-Luxus-Problem. Dennoch nervig, weil man es a) ja bezahlt und b) sich drauf verlässt. Ich verbrachte den späten Vormittag und Mittag daher auf meinem Zimmer um den Fortgang meiner Tour zu planen. Mit dem Ergebnis, dass es Busse und Züge nach Razgrab gab, aber genauere Infos bekam ich nicht. Egal. Erst mal nach Russe, dann sehe ich weiter...
Als nächstes fuhr ich per Bahn Zum Dinamo Stadion.
 
11.08.2016 – 21:00 Uhr
FC Voluntari v FC Dinamo Bukarest 1:2
Cupa Ligii Adeplast
Stadion Dinamo
 
Der FC Voluntari spielt seine Heimspiele derzeit im Dinamo-Stadion aus, weil das eigene wohl renoviert wird. Karten für das heutige Pokalspiel gegen Dinamo, gab es daher auch (oder nur?, ich weiß es nicht) hier am Dinamo Stadion. Die Zeit bis zum Anstoß verbrachte ich dann in der Altstadt in diversen Kneipen und Restaurants. Vor dem Stadion gab es nur wenige Läden, aber ich fand einen wo ich auch hier noch zwei Bier bekam. Das Stadion hatte ich bereits vor zehn Jahren mit dem Bayer besucht. Seit dem hat sich nichts geändert, geschweige denn gebessert. Keine Ahnung wie die UEFA akzeptiert, dass da gespielt wird. Nicht dass ich das schlimm finde, aber es ist komisch. Etwa in der zehnten Minute begann es zu regnen, est leicht dann immer heftiger. Schließlich goss es fast eine Stunde wie aus Kübeln. Gott sei Dank konnte ich rechtzeitig unter das Dach flüchten.
Das Spiel dominierten die Gäste die heute zu Hause spielten und sie gewannen am Ende mit 2:1, knapp zwar, aber es reichte um die Verlängerung zu vermeiden.
Vom Support, bzw. der Zuschauerresonanz war ich einigermaßen enttäuscht. War am Montag in Cluj ein richtig guter Mob, waren heute nur etwa 1500 Leute im Stadion, von denen maximal 500 Stimmung gemacht haben.
Per Straßenbahn ging es zurück ins Hotel und direkt in die Kiste.
 
 
12.08.2016 – 21:15 Uhr
FC Dunav 2010 v Pirin Balgoevgrad 1:0
Liga 1 Bulgarien
Ludogorets Arena
 
Im Zug dessen Endstation Thessaloniki war unterhielt ich mich mit einem Österreicher und einem Kanadier. Der vierte Mann im Abteil war ein Russe, also ein Typ aus Russland, nicht aus Russe, meinem Ziel. Dann hieße er ja auch Russer und nicht Russe... Lassen wir das. :-)
Nach drei Stunden überquerten wir über die Girugiu-Russe-Freundschaftsbrücke die Donau und somit auch die Rumänich-Bulgarische-Grenze. Fettes Teil diese Brücke: 2800 Meter lang und 30 Meter hoch. In Russe entdeckte ich einen Kerl wieder, der mir schon im Zug aufgefallen war, weil er deutsch sprach und als einziger außer mir auch Bier getrunken hatte. Ich sprach ihn daher an, ob er zufällig auch zum Fußball wollte. Er bejahte. War ja klar – was will man auch sonst in Russe. Dass das Spiel nach Razgrad verlegt worden war, war ihm allerdings neu. Weil auch Tino am nächsten Tag nach Stara Zagora wollte, reisten wir ab sofort zusammen...Ein Herr bot uns an, uns für 40 Euro nach Razgrad zu karren. Hätten sich noch weitere Mitfahrer gefunden, wäre das durchaus eine Option gewesen. Doch nicht zu zweit. Ein wenig Recherchiererei später hatten wir schließlich jeder ein Minibusticket für deutlich weniger als zehn Euro gekauft. Um 17:30 Uhr ging es los und ne knappe Dreiviertelstunde später waren wir in der Stadt, die so interessant ist, das wikipedia nicht mals erwähnt wie viele Menschen hier leben. Wie auch immer: der mehrfache und amtierende Meister Bulgaiens kommt hier her. Irgendein Geldgeber namens Ludogorets hat hier mächtig investiert, was dies möglich machte. Heute spielten die aber ja nicht...
Zunächst gingen Tino und ich zu dem von mir gebuchten Hotel und checkten ein. Ein Bier lang blieben wir auf dem Zimmer, dann ging es in die "La Pasteria" – wo Bulgarien das 43. Land wurde, das ich mit dem Konsum von Carbonara beehrte.
Da im Stadion mal wieder nicht mit dem Ausschank von Bier zu rechnen war, gönnten wir uns eine Dose von einem Straßenhändler und leerten diese vor dem Betreten des Grounds. ...der Ground... was soll man dazu sagen? Da kommt ein Geldgeber, steckt scheinbar Unmengen Geld in einen Klub in einer sinnlosen Stadt und baut ein noch viel sinnloseres Stadion. Scheinbar top-modern. Aber dennoch größtenteils unüberdacht und einem Käfig als Gästeblock (der heute aber leer blieb). Das Stadion ist sooo sinnlos, dass der hier beheimatete Verein für Europa- bzw. Championsleaguespiele immer noch nach Sofia ausweicht. Warum Dunav hierher umzuog weiß ich nicht. Vermutlich liegt es am mangelnden Flutlicht im eigenen Stadion... Wie dem auch sei, das Spiel war völliger Durchschnitt. Dunav gewann 1:0, was immerhin für etwas Support sorgte. Ein Typ schoss jedoch den Vogel ab. Immer wieder brüllte er sinnloses Zeug, freute sich über das reflexartige Lachen seiner Mitmenschen um dann weiter sinnloses Zeug zu brüllen. Boah, war der nervig. Und ich musste nicht mals die Sprache verstehen um zu wissen, dass es so war wie beschrieben. Dafür reichen 22 Jahre Fußballerfahrung.
Nach dem Spiel wollten wir in der Stadt noch ein paar Bier trinken. Völlig konträr zum Rest der meist schäbbigen Stadt war der Laden namens "Bar Soho". Ekelhaft modern mit komischer Musik und verhältnismäßig hohen Preisen. Überhaupt nicht mein Geschmack und Gott sein Dank auch Tinos nicht. Nach einem Bier zogen wir daher weiter um einen Laden zu finden, der sich dem sonstigen Niveau der Stadt anpasste. Leider war aber, obwohl es Freitagabend 23:30 Uhr war nichts mehr zu finden. Alles zu – tote Hose....! Sollte euer Verein jemals dort spielen, dann deckt euch im Supermarkt mit Bier ein und bunkert das in euren Hotelzimmern. Entsprechendes hatten wir zumindest im Ansatz natürlich getan, so dass wir zumindest noch zwei Bier auf dem Zimmer trinken konnten, bevor es in die Koje ging.
Außer Fußball- war Tino auch Bahnfan. Daher fuhr er gerne verschiedene Bahnstrecken ab. Also machten wir und am nächsten Morgen, früh auf zum Busbahnhof und fuhren von da nach Gorna Oryahovista. Ab hier ging es weiter per Bahn durch das Balkangebirge nach Stara Zagora. Das was wir "Balkan" nennen, ist nach diesem Gebirge benannt. Die Fahrt war durchaus schön, aber nicht mit einer Fahrt bspw. mit dem Glacier-Express in der Schweiz vergleichbar, dafür aber auch wesentlich billiger.
Stara Zagora gefiel mir dann besser als Razgrad. Es gab ne nette Fußgängerzone und einige Restaurants. In einem aß ich irgendwas, dass in der englischsprachigen Karte auf ...head endete. Ich fürchte, es war das Hirn von irgendeinem Vieh und schmeckte grausam. Aber man muss ja mal was riskieren. Ich aß so viel wie nötig um halbwegs satt zu sein, was bei mir ja Gott sein Dank sehr schnell geht. Nach einem Bier in einem Straßencafé gings ins geile Beroe Stadion wo heute das Derby der Stadt steigen sollte.
 
13.08.2016 – 19:00 Uhr
Beroe Stara Zagora v Vereya Stara Zagora 1:0
Liga 1 Bulgarien
Beroe Stadion.
 
Moped!!! Es gibt viele geile Stadien in Osteuropa, und dieses gehört sicherlich dazu.
Eine richtig fetter Haupttribüne mit Dach. Vor dieser aus gehen Sitzreihen hinter die Kurven, die aber in ihrer Anzahl stetig abnehmen. Auf der Gegengeraden sind dann ein paar weitere Reihen. Im Stadion wurde wieder nur Cola, Wasser und Vogelfutter verkauft. Allerdings vielen einige Leute auf, die Einkaufstüten rein schleppten. Das motivierte mich in Minute fünf kurz zum Kiosk draußen zu gehen um mit sechs Dosen Bier wieder zukommen. Was im Noucamp klappte, klappte auch im Beroe. So machte das Spiel bei Gerstensaft etwas mehr Spaß. Doll war es nicht, aber es viel immerhin ein Tor. Support gab es von den Heimfans, die Gäste schienen keine zu haben. Da kam nämlich nix.
Über den weiteren Verlauf des Abends ist mir nichts bekannt.
 
Viel zu früh rappelte der Wecker und ich machte mich auf zum Busbahnhof um nach Sofia zu fahren. Per fb-massenger hatte ich in den letzten Tagen geklärt mich dort am Hauptbahnhof gegen 10 Uhr mit Jan, dem auswärtigen Liebhaber der alten Dame aus Berlin, zu treffen. Das klappte Dank der Pünktlichkeit des ÖPNV Bulgariens auch wunderbar, so dass wir um kurz nach 10 im Untergeschoss des Bahnhofs bei Kaffee und Gebäck gemeinsam frühstückten. Auf der folgenden Fahrt nach Nis in Serbien, um dort...
 
14.08.2016 – 20:00 Uhr
Radnicki Nis v Roter Stern Belgrad 0:3
Super Liga
Gradski Stadion Cair
 
...zu gucken, erzählte mir Jan, dass er nach dem Montagsspiel in Botev per Bus nach Istanbul fahren würde um von da via Athen nach Beirut im Libanon zu fliegen. Libanon? Braucht man da ein Visum? - Nö! - Was kosten die Flüge? - Musste gucken! Also Handy raus skyscanner hart rangenommen und der Trip stand.
Was nun kranker ist, im Tschechichen Drittliga-Stadion Kirgistan zu buchen, oder im Zug von Sofia nach Nis Libanon, das überlasse ich euch.
In Nis angekommen waren wir zunächst bus- , zug-, hotel- und planlos. Wir wussten, dass es einen Zug ab Nis, zurück nach Sofia um 01:30 Uhr gab. Das bestätigte auch die Dame an der Info. Dieser Zug war unser Notnagel. Wir gingen zum Busbahnhof und fanden dort einen Bus am frühen Morgen. Da wir aber kein b(ra)uchbares Zimmer fanden, hatte sich dieser erledigt. Um nicht den ganzen Tag mit Rucksack rumzulaufen, gaben wir dieses am Busbahnhof ab und gingen dann befreit davon in die Stadt. Und die kann einiges. Ne geile große Fußgängerzone mit unzähligen Restaurants und Bars. Für jeden Geschmack war was dabei. Schikkimikki-like, versifft, gut-bürgerlich, schlicht aber gut und so weiter. Ich konnte Jan dazu überrden im "Ciao" ihr wisst schon was zu Essen – Serbien: Nummer 44! Lecker, aber stillos. Serviert in so einer Pappschale in der man normalerweise Asianudeln zum Mitnehmen bekommt. Leider hingen mit die Spaghetti aber auch bis zum späten Abend hart im Magen, weshalb ich mich biertechnisch erst mal zurück hielt. Auch wenn die Stadt insgesammt wie gesagt geil war, viele Sehenswürdigkeiten als solche gab es nicht. Daher gingen wir bald zum Stadion. Zwei Hintertorkurven mit etwa 15 Stufen, eine kleine Haupttribüne und eine Gegentribüne mit zwei Rängen machen das Gradski Stadion Cair zu einem guten Hingucker. Das Heimteam wurde von etwa 250 Leuten supportet, die sich auch Mühe gaben, gegen die etwa 800 Roter Stern-Fans aber nicht viel machen konnten. Highlight auf Seiten der Gäste war eine Zettelchoreo dekoriert mit etwa 30 bis 40 Fackeln. Aber auch die fast permanenten Gesäng gefielen mir gut. Der eigentlich gar nicht geplante Ausflug hierher hatte sich definitiv gelohnt. Danke an Ni Wo für den Tipp und das Überreden.
Das Spiel lohnt nicht vieler Worte: Belgrad gewann locker und ungefährdet mit 3:0.
Als das Ding abgepfiffen war, gingen wir zurück in die Stadt und wurden da in Jans Wunschlokal erst 15 Minuten gar nicht bedient um dann gesasgt zu bekommen, dass die Küche zu ist. Saftladen! Aber schade, denn die Karte wusste zu überzeugen. Leider hatten alle Restaurants mittlerweile zu, so dass es nur noch einen Imbiss auf die Faust gab, den ich nun aber wieder mit Bier in den Magen trieb.
Seit einigen Tagen lief ein wohl recht bekanntes Jazzfestival in Nis, das Nisville. Im Bereich einer Schlossruine spielten diverse Bands draußen und für ümme und zwar bis 0 Uhr. Das war natürlich wie für uns gemacht um Zeit tot zuschlagen. Und da nun auch das Bier wieder lief war alles gut. Als die Konzerte um waren, fragten wir uns noch zu einen Laden namens "Beergarden" durch. Nomen est omen! So gab es hier beim Wasserballspiel Serbien gegen Japan zwei letzte Gerstensäfte, bevor wir wieder zum Busbahnhof liefen, unser Gepäck abholten und uns eine Taxe zum Bahnhof gönnten.
Nicht viel später saßen wir im Nachtzug nach Sofia. Dieser war ziemlich leer, so dass wir uns je in ein Viererabteil hauten und pennten, so gut es ging. Und es ging ganz gut, hatte ich mir doch am Bahnhof noch drei in Blech abgepackte Schlaftabletten, geholt und genommen. Von Sofia ging es ohne langen Aufenthalt mim Bus weiter nach Plovdiv.
 
 
15.08.2016 – 20:00 Uhr
Botev Plovdiv v Slavia Sofia 3:2
Liga 1 Bulgarien
Sporten Kompleks Botev
 
Im Busbahnhof buchten wir uns in den 22:20 Uhr Bus nach Istanbul ein und parkten unser Gepäck im Kabuff der Buslinie. Auch Plovdiv ist eine ganz nette Stadt die als Highlights ein altes römisches Theater und ein griechisches Theater bietet. Es wach brachial Heiß, weshalb wir viel Zeit im Schatten verbrachten. Per Bus fuhren wir am Abend nach Komatevo, einem Dorf außerhalb von Plovdiv, das aber noch zur Stadt gehört. Der hiesige Sportkomplex bietet mehrere Plätze, einer davon mit einer ordentlichen Tribüne. Hier war dennoch eindeutig das Spiel selbst der Star: spannender Spielverlauf, fünf Tore, zwei Platzverweise und fast ein später Ausgleich der Gäste, die nur noch zu neunt waren. All das hatte aber auch eine sechsminütige Nachspielzeit zur Folge. Wer nun mitgerechnet hat, könnte bemerkt haben, dass wir nun nur noch 29 Minuten Zeit hatten um unseren Bus in der Stadt zu bekommen. Ohne Linienbus, ohne Taxi! Aber mit einem netten Kerl, der uns in seinem Benz mitnahm und uns, letztlich überpünktlich, um 22:02 Uhr am Busbahnhof ablieferte. Ohne den hätte das wohl nicht geklappt – aber es klappt halt immer irgendwie. Nun hatten wir genug Zeit noch ne Kleinigkeit zu Essen und was zu trinken für die Fahrt zu holen.
Nun ging das Abenteuer richtig los. Ich hatte zwar mehr Angst davor gehabt meinen Eltern per Whatsapp zu schreiben, dass ich via Istanbul nach Beirut fliege, als vor der Reise selber, aber etwas mulmig war mir nun schon. Die Türkei und insbesondere Istanbul waren zuletzt ja öfter mal Anschlagsziel von irgendwelchen Terror-Wichsern. Und über Beirut wusste ich nicht viel, aber den besten Ruf genießt es sicher nicht. ...meine Eltern hatten übrigens erstaunlich locker regiert.
 
 
17.08.2016 – 16:30 Uhr
Al Ansar v Al Ahaed 9:8 n.E.
Elitecup 1/2 Finale
Amin Abdelnour Stadion
 
Die Busfahrt nach Istanbul war ziemlich nervig. Mir schmerzten die Füße, weil ich seit Tagen in den selben, engen Schuhen rumlief. Daher zog ich diese aus. Das passte aber dem Busbegleiter nicht, da es seine Nase nervte. Mein Gott man kann sich auch anstellen. Er befahl mir jedenfalls meine Schuhe wieder anzuziehen, was die Sache mit dem Aua sicher nicht besser machte. Der Grenzübergang zog sich dann schier ewig. Die Ausreise aus Bulgarien war easy, die Einreise in die Türkei nicht. Jeder Passagier und jedes Gepäckstück wurden kontrolliert. Ist jetzt nicht so dramatisch, aber mitten in der Nacht halt total ätzend. Irgendwann war aber alles überstanden und wir rollten in der einzigen Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, ein. Am größten Busbahnhof Europas führte uns unser Weg als erstes in eine der vielen Schalterhallen um dort noch ein wenig zu ruhen. Jan kann echt immer und überall pennen – könnte ich auch gerne. Ne Stunde später aßen wir in einem Imbiss Hühnersuppe um anschließend zu meinem Hotel zu fahren. Gebucht hatte ich zwar erst ab Donnerstag für eine Nacht, aber ich wollte schon mal mein Gepäck ablegen. Zur Orientierung: wir haben Dienstag morgen! Zur Klärung: Jan würde von Beirut via Adana nach Georgien weiter fliegen. Ich aber zurück nach Istanbul. Daher hatte nur ich hier ein Zimmer. Der Hotelmokel konnte kaum Englisch, obwohl das Hotel damit warb, ideal für Fluggäste des Atatürk-Flughafens zu sein, da man nur zwei U-Bahnstationen davon entfernt ist. Weil er eben kein Englisch sprach, bzw. Nur yes, no, please, you re welcome und no problem, hatte ich einige Mühe ihm mein Anliegen zuverklickern. Jedenfalls hielt er mir plötzlich einen Schlüssel unter die Nase. Also malte ich es ihm auf. Er schien verstanden zu haben. Ich durfte meinen Rucksack ablegen. Die wichtigsten Sachen um in den Libanon zu reisen waren in meiner Yormas-Tüte, die ich seit Nürnberg mit mir herumschleppte, untergebracht. Eine Dusche verweigerte mit der Mokel – vielleicht hatte er aber auch einfach nicht kapiert was ich wollte. Ungewaschen ging es so weiter in die Stadt. Das hatte ich eigentlich vermeiden wollen, aber ich dachte mir inzwischen, dass, wenn Allah es auf mich abgeshen hätte, er mich auch schon in Deutschland in die Luft hätte jagen können, ohne mir die zwar spaßige aber auch stressige Anreise nach Istanbul zu zumuten. Am Ende sind wir lediglich knapp sechs Stunden in der Stadt gewesen, konnten aber immerhin die Haiga Sophia, die Blaue Moschee und den Basar passieren, per Boot nach Asien übersetzen und dort schon zum Fenerbahce Stadion laufen. Meine Versuche hier schon mal eine Karte für das Spiel am Donnerstag gegen die Grashoppers zu kaufen, scheiterten am Mangel der Passolig. Dies ist eine Art Fankarte die man zwingend braucht um Tickets für Spiel zu Kaufen. Was für ein Scheiß-System.
Per Metrobüs fuhren wir bis kurz vor den Atatürk und die letzten Stationen per U-Bahn. Wir flogen nach Athen. Vom Athener Flughafen nahmen wir einen Linienbus nach Rafina, einem kleinen Küstenort. Irgendwie mussten wir ja die sechstunden Aufenthalt rum bekommen... Im Bus setzte sich eine Dame neben mich, die sich als Deutsch outete, die seit 48 Jahren in Rafina lebte und so einiges über die Gegend und ein paar Orte erzählen konnte, die wie passierten. In Rafina guckten wir uns die Stadt an, was nach zehn Minuten erledigt war. Wir liefen barfuss etwas durchs Meer, was auch nach zehn Minuten erledigt war. Dann gingen wir was essen wofür wir uns mehr Zeit ließen. Nach dem Essen lümmelten wir uns noch mit einem Bier auf den Steinpier und genossen das Plätschern des Wassers und die Aussicht auf die Lichter der Stadt die sich im Meer spiegelten. Wäre Jan eine Janin und etwas weniger behaart gewesen, hätte man glatt auf die Idee kommen können zu Knutchen, so romantisch war es. Unser Bus zurück zum Flughafen hatte nun etwas Verspätung kam aber rechtzeitig, so dass wir früh genung wieder am Airport waren. Einchecken mussten wir nicht mehr und auch die Sicherheitkontrolle verlief zügig. So saß ich recht bald im Flieger auf dem Weg zu Länderpunkt 52.
Jan war der erste der zum Passkontrollenpult schritt. Es war zwei Uhr und ich sehnte mich nach einem Bett. Doch es sollte noch dauern. Der Zollmann nahm Jans und nun auch meinen Pass und latschte damit davon. Er kam etwas später wieder und deutete in Richtung eines Büros. Also latschten auch wir dahin. Ein unglaublich unfreundlicher Oberzollmokel fragte uns aus, was wir wollten, warum wir nur zwei Tage Aufenthalt hätten, ob wir nach Syrien wollten, welches Hotel wir hätten, welche Rückflüge, was wir beruflich machten usw., usf. Ich hatte so was noch nie erlebt und war daher etwas nervös. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er uns aber passieren. Stempel in den Pass und ab. Wir waren im Libanon. Dem Land in dem von 1975 bis 1990 noch ein heftiger Bürgerkrieg getobt hatte. Ich hatte keine Ahnung was mich erwartete. Aber ich wurde positiv überrascht, sehr positiv! Zunächst brachte uns ein Taxi zu unserem Hotel. In relativ gutem Englisch erzählte uns der Fahrer, dass er gerne nach Deutschland wolle, obwohl der Libanon "very beautiful" sei. Ich bin mir relativ sicher, dass der uns mim Preis etwas verarscht hat, denn 40 Dollar etwa, fand ich dann doch etwas heftig. Aber das Taxameter zeigte das nun mal an. Und nachweisen, dass er einen Umweg gefahren ist, konnten wir natürlich nicht. Seis drum. Endlich waren wir im Hotel. Da war es uns, mitlerweile 03:30 Uhr, auch egal, dass das Bett ein Doppelbett, und keine zwei seperaten waren, wie eigentlich gebucht. Endlich konnte ich auch duschen und die Klamotten wechseln, das war schon viel zu lange her. Die Nacht war nun kurz und scheiße. Ich konnte schlecht schlafen und kam is Grübeln ob es clever war hier her zu kommen. Der Grenzmokel und der Taxiabzocker lagen mir schwer im Magen. Bis etwa zehn Uhr hatte ich dann aber doch etwas die Augen zu bekommen. Nun machten wir uns wieder frisch und anschließend auf um die Stadt zu erkunden. Und als es jetzt hell war, hellte ich auch meine Laune auf. Umso mehr weil sich Beirut als sehr ansehnlich darstellte. "Downtown Beirut" bietet, einen hypermoderenen Souk, der eigentlich schlicht ein rieseiges Einkaufszentrum ist, viele wunderschöne, nach dem Krieg renovierte Straßen und Häuser, einige beeindruckende große und kleine Moscheen und Kirchen. Ja! Kirchen! Im Libanon leben 40 Prozent Christen und das Mitten unter Muslimen. Und es klappt! Keine Ahnung warum es hier klappt, aber es sollte ein Vorbild sein.
Moderne und alte Gebäude stehen nebeneinander und sorgen für einen beeindruckenden Mix. Interessant ist das Holiday Inn, das im Krieg ziemlich zerschossen wurde, und nun als eine Art Mahnmahl stehen bleiben soll.
Ich entdeckte einen "football-shop" und hatte die Idee dort mal nachzufragen, wann und wo das Spiel denn nun tatsächlich stattfinden würde. Der Typ im Laden sprach perfekt Englisch und telefonierte etwas rum. Mit dem Ergebnis, dass unser Spiel in das Dorf Bahmdoun, etwa 25 bis 30 kilometer außerhalb von Beirut, verlegt wurde und um 16:30 Uhr Anstoß sei. Das andere Spiel im Nationalstadion sei erst morgen. Schöne Scheiße! Ein Taxi dorthin würde 20 Dollar kosten, was mir nach dem Mist in der Nacht nicht unbedingt recht war. Jan war lockerer. Er sagte, wir würden da auch mit Minibussen hinkommen. Wir bedankten uns bei unserem Informanten und verließen den Laden um vor eine Wand aus Hitze zu rennen. Vor lauter Klimaanlage hatte ich ganz vergessen wir heiß es draußen war. Nach nur wenigen Metern stand am Straßenrand ein Minibustaxi. Wir hielten dem Fahrer den Zettel unter die Nase, auf den der Verkäufer im Footballshop den Namen Bhamdoon auf Arabisch gekrikelt hatte. Er winkte uns rein. Wir fuhren ein paar Kilometer durch den völlig chaoitschen Verkehr von Beirut. Hier hat wirklich jeder jede noch so kleine Lücke genutzt. Zwischendrin Fahradfahrer, Motoradfahrer, Rollerfahrer, Fußgänger, und alles was sich sonst irgendwie fortbewegen konnte und Räder hatte oder eben auch keine... An einer Kreuzung brüllte unser Fahrer einen anderen Minibustaxi an, und forderte uns auf in diesen zu wechseln. Er bekam noch je 1000 Libanesische Pfund (etwa 0,80 Euro) dafür, dass er uns kutschiert hatte (das ist der Standardpreis innerhalb Beiruts) und schon saßen wir im anderen Taxi. Bhamdoon? Ein Nicken bestätigte unser Ziel. Ab ging es in die Berge Richtung Damaskus. Wir erwarteten ein totales Nest und bekamen einen Wintersportort mit Hotels, Restaurants und Bars. Viel los war hier nicht, war ja auch Sommer, besonders schön war es auch nicht, aber es war mal was anderes. Herr Wikipedia hat mir später geflüstert, dass wir uns auf 1100 Metern befanden, was erklärte, dass es hier deutlich kühler war, als in Beirut, aber immernoch sehr angenehm. In einem Restaurant aßen wir etwas und auch hier bestätigte sich der Eindruck, dass die Libanesen ein ziemlich gebildetes Volk sind. Obwohl erst knapp 14 oder 15 Jahre alt konnte man sich mit den beiden Kellnern gut auf Englisch unterhalten. Ich geh mal davon aus, dass die bloß in den Ferien da ausgeholfen haben, und sonst brav in die Schule gehen. Einer der Beiden erklärte uns den Weg zum Stadion welches wir auch fanden. Ziemlich erleichtert waren wir als uns bereits auf der Straße Fans in verschiedenen Farben überholten. Er wird also gespielt: hier und gleich. Für etwa 5 Euro bekam man eine Eintrittskarte komplett in Arabisch. Ich musste den Kontrolleur bitten, diese nicht komplett zu zerfetzten. Aber auch das ging wunderbar auf Englisch. Das Stadion bietet eine nette, alte Tribüne die heute in drei Bereiche geteilt war. In der Mitte eine Art VIP und Presse Bereich. Links und rechts davon standen die Fans beider Vereine. Das Spiel war grausam. Da spielte echt Not gegen Elend. Und zwar 120 Minuten lang. Immerhin war das Elfmeterschießen dann ziemlich unterhaltsam. Erst Mal trafen alle. Dann keiner. Dann wieder alle, dann wieder keiner... So endete die Partie nach insgesamt 28 Elfmetern mit 9:8 für Al Ansar. Damit zog der Verein ins Finale des Elitecup ein. Dieser ist ein Turnier, das am Ende der Saison von den Top-6 Teams der Saison ausgespielt wird. Aus zwei Dreiergruppen kommen die ersten Beiden weiter und spielen dann im KO-Modus den Sieger aus. Später verlor Al Ansar das Finale gegen Al Nejmeh.
So wie wir gekommen waren, fuhren wir auch wieder zurück nach Beirut. Wir suchten noch, im inzwischen DunkelnBeirut, nach einer Kathedrale, die wohl direkt neben einer Moschee stehen sollte, fanden diese auch, wurden aber enttäuscht. Die Kathedrale war eingerüstet, von einer Moschee war nix zu sehen.
Bereits der Taxifahrer vom Flughafen hatte uns eine Straße empfohlen wo viele Bars und Restaurant seien. Dort gingen wir jetzt hin, denn schließlich fehlte noch ein Länderpunkt. Fündig wurde ich tatsächlich in einem Sushi-Laden. Weil die Räumlichkeiten der Pizzeria nebenan gerade renoviert wurden, bekem man das Essen eben im Sushi-Laden serviert. Man wies mich vorsichthalber noch daraufhin, dass in der Sauce Speck vom Schwein sei, um mir dann eine 1-A-Carbonara zu servieren. Krass, dass die besten Länderpunkte in dieser Kategorie oft die kuriosesten sind: Dom-Rep, Turks n Caicos, Rumänien und nun Libanon. Weil der Laden aber nicht ganz billig war, hatte Jan hier auf was zu Esen verzichtet. So gingen wir noch in einen Imbiss. Jan aß und ich trank ein Beirut, das beliebteste lokale Bier.
Anschließend ging es ins Hotel, unter die Dusche und ins Bett.
Als wir das Haus am nächsten Morgen verließen, war es schon wieder unfassbar heiß. Dennoch gingen wir noch mal eine Runde durch die Stadt bis zum Yachthafen. Auch der letzte Eindruck war sehr positiv. Ich sprang dann in einen Minibustaxi, der mich quasi bis vors Terminal fuhr. Nun wurde es spannend: Den Flug hatte ich übers Internet gebucht. Als Airline war Hahnairservice angegeben. Das ist aber irgendeine Firma, die Flüge durchführt aber ohne eigene Flugzeuge. Wer mich also befördern würde wusste ich noch nicht. Und so blöd es klingt: ich weiß es bis heute nicht! Auf dem Boardingpass stand sowas wie "Lebanese Airtransport", auf der Sicherheitskarte im Flugzeug "Bravo-Air". Wer auch immer es war, ich landete sicher in Istanbul Sabiha Gökcen.
 
 
18.08.2016 – 21:00 Uhr
Fenebahce Istanbul v Grasshoppers Zürich 3:0
Euroleague Playoff Hinspiel
Ülker Stadyumu Fenerbahce Sükrü Saracoglu Spor kompleksi
 
Wie oben erwähnt hatte ich noch kein Ticket für das Spiel. Per whatsapp hatte ich bei Mäge aus Zürich angefragt, ob er was organisieren kann. Leider gab es die Tickets für den Gästeblock aber nur innerhalb einer kurzen Zeitspanne an einem Shop in Zürich und auch nur gegen Vorlage des Person. So stand ich ohne Karte da. Bevor ich mich aber darum kümmern konnte, musste ich in meinem Hotel einchecken. Dafür fuhr ich erst mal mit nem Linienbus in die Stadt um dann dort in den Metrobüs umzusteigen. Leider fand ich aber keine Haltestelle von diesem. Sprach im Libanon noch fast jeder sehr gut Englisch, waren die Türken davon meist meilenweit entfernt. Brauchbare Wegbeschreibungen bekam ich daher nicht. Also stieg ich in die U-Bahn und fuhr mit dieser mit einem Mal umsteigen zur Haltestelle Yenibosna.
Mein Rucksack stand noch da wo ich ihn am Dienstag platziert hatte und auch der heute Diensthabende konnte was. Wenig später stand ich unter der Dusche meines Einzelzimmers. Ich zog meine Sonntagsgarderobe an und machte mich auf den Weg zum Stadion. Dafür musste ich wieder quer durch die Stadt. Das war allerding einfach: man nimmt einfach den Metrobüs bis zur Endhaltestelle. Ich fasse mich kurz: Scheinbar hat Erdogan die Pressefreiheit noch nicht gänzlich eingeschränkt. Eine Halbe Stunde vor Kick-Off war ich jedenfalls drin. Mein Dank an Leyla vom Verein die dies möglich gemacht hatte. Knapp 17.000 Menschen hatten trotz der Kartenschikanen den Weg ins Stadion gefunden. Die Meisten trieben sich hinter den Toren rum und machten da auch permanent ordentlich Lärm. Die etwa 25 Zürcher konnten gegen diese Übermacht natürlich gar nix ausrichten, was sie nicht daran hinderte ihren Club zu supporten. Auf dem Platz war die Überlegenheit der Osmanen ebenso deutlich. Mit 3:0 schlugen sie die Schweizer. Schade. Ich hätte meine Freunde aus der Stadt am See gerne in Europa gesehen. Meine Angst als Deutschsprachiger im Stadion zu sitzen war völlig unbegründet gewesen. Nix passiert. Keine Gefahr.
Zurück fuhr ich wieder mim Metrobüs. Das war diesmal megaätzend, da ich die ganze Zeit stehen musste. In einem Kebabladen nahe meines Hotels bestellte ich mir noch ne Kleinigkeit zu essen, die sich als halbes Buffet herausstellte. Vollgefressen und totmüde fiel ich dann gegen 1 Uhr ins Bett und war dankbar, dass ich das Einzelzimmer, statt dem Dorm genommen hatte.
 
 
19.09.2016 – 17:00 Uhr
Lokomotiva Kosice v Liptovsky Mikulas
Zweite Liga Vychod
Stadion Druzstevna pri Hornade
 
Bereits um 04:00 Uhr stand ich wieder auf, machte mich fertig und fuhr zum Atatürk. Um sieben brachte mich Turkish-Airlines nach Kosice. Ja, richtig gelesen! Da wo meine Reise vor knapp zwei Wochen so richtig begonnen hatte, und wo ich seit dem ja zwei neue Freunde habe, war ich nun wieder. Das war dem Zufall geschuldet, dass der günstigste Flug von Istanbul zurück in die "grobe Nähe" von Deutschland ausgerechnet dort hin gegangen war. Als ich aus dem Gate kam begrüßte mich Adam bereits und auch sein Vater Arpad war da. Die Beiden fuhren mich nun zu sich nach Hause, wo Arpad mir ein Omlett briet und Brot und Aufschnitt anbot. Zum Verdauen gab es einen selbstgebrannten 52-prozentigen Schnaps.
Anschließend fuhren wir, Arpad und seine Frau, Adam, seine kleine Schwester samt Freundin, eine Bekannte der Familie und ich, zu einem Aussichtsturm in der Nähe der Stadt. Hier zeigte mir Arpad einige wichtige Punkte in der Umgebung und erzählte auch sonst vieles über das Leben in der Slowakai. Als wir wieder zu Hause waren, gabe es ein Mittagessen. Die Gastfreundschaft aller war umwerfend. Ich wusch im Waschbacken noch ein paar Klamotten mit rei in der Tube und hängte diese auf dem Balkon in die Sonne.
Adam, Arpad und ich fuhren dann zum genannten Spiel. Leider spielte auch Lokomotiva heute nicht im eigenen Stadion, sondern in einem kleinen Kaff in der Nähe. Hier gabe es lediglich eine, wenigstens sehr schöne, Tribüne. Im Vereinslokal gönnte ich mir drei Bier um das Spiel etwas ansehnlicher zu machen. Das klappte aber nicht. Fürchterliches Gekicke. Das 0:0 war da fast zwangsläufig. Im Stadion waren auch viele Leute von Adams und Arpads Verein, dem FCVSS Kosice. Am nächsten Wochenende war Derby, so dass schon mal spioniert wurde. Erfolgreich, gewann der FCVSS das Spiel nämlich mit 1:0.
Am Abend fuhren Adam und ich, sowie eine befreundete Familie der Szabos mit dem Nachtzug nach Prag. Arpad konnte nicht, da er bei seinem kranken Vater bleiben musste. In Prag angekommen wurden die anderen alle von Peter empfangen. Alle zusammen wollten sie am Sonntag zum Spiel von Sparta Prag gehen. Ich war aber mit Otto verabredet, einem weiteren Bekannten und Freund von Arpad und dem Hammer, der in Prag wohnt und auch Hopper ist.
 
 
20.08.2016 – 10:15 Uhr
FK Motorlet Praha v Susice 6:0
Divize Sk A
Stadion FK Motorlet
 
In der Bahn die mich zu Otto brachte, saß eine scheinbar ältere Frau. Genau sagen konnte ich das nicht, da sie ihr Hemd über dem Kopf hatte. Ihre Hand fummelte wie seltsam zwischen ihren Schenkeln rum was zur Folge hatte, dass sie plötzlich wild zuckte und grunzte. Dann saß sie einfach nur still da... Um das zu toppen, stieg sie, wie ich, an der Endhaltestelle aus, zug das Höschen aus, den Rock hoch und pisste volle Kanne auf den Bahnsteig... Oh mein Gott, ich bin traumatisiert.
Ich bekam aber zügig Ablenkung, da Otto eintraf und mich abholte. Bei ihm frühstückte ich kurz ne Kleinigkeit und duschte, bevor es dann zum Spiel ging. Das Stadion des FK Motorlet hat eine tolle Tribüne und hinter dem einen Tor einen Graswall auf dem oben Bänke stehen. Ich gönnte mir ein Bier und ne Klobasa, was ja zu Tschechien gehört wie Fritten zu Belgien. Im Stadion traf ich Patrik vom CFC samt Freundin, so dass für Unterhaltung gesorgt war. Auch das Spiel war okay, wenn auch sehr einseitig, wie das Ergebnis vermuten lässt. In der Halbzeit gab es eine Verlosung bei der ich tatsächlich zwei Bücher gewann: Eines über die WM 2006 und eines über Fußball und Apartheid in Südafrika. Letzteres interessierte mich sehr. Aber natürlich waren beide Bücher auf Tschechisch, so dass ich sie kurzerhand Otto vermachte. Zwischenzeitlich waren zwei Freunde von Otto eingetroffen, die auch, wie Otto Sparta Prag Fans sind. Die drei fuhren nun zu Otto, ich fuhr in die City. Ich schlug die Zeit tot indem ich umherschlenderte, hier was aß, da was trank, und mich an einen Brunnen in den Schatten setzte und ne halbe Stunde die Äuglein schloss.
Am Bahnhof Namesty Republiky traf ich dann so gerade noch rechtzeitig Otto und die anderen, erweitert um Ottos Freundin. Mit der Bahn ging es nach Ostra, etwa eine halbe Stunde außerhalb von Prag. Nach kurzem Fußweg waren wir bei...
 
 
20.01.2016 – 17:00 Uhr
SS Ostra v TJ Dvur Kralove 2:0
Divize sk. C
Sportovni Sdruzeni Ostra
 
Auch hier gab es nur eine, aber feine Tribüne. Wir setzten uns aber auf die andere Seite auf eine Bank und verfolgten den durchschnittlichen Kick bei Bier, Bier und noch mal Bier. Bezahlen durfte ich wieder nix. Jeder gab mal eine Runde, aber die Gastgeber bestanden darauf, dass ich Gast und sie Geber blieben. Vielen Dank!
Wir fuhren zurück nach Prag wo sich unsere Wege trennten. Die anderen fuhre in eine Kneipe nahe Ottos Haus, ich blieb in der Innenstadt, aß was und ging noch auf ein paar Bier in verschiedene Kneipen. In einer davon guckte ich die erste HZ vom Olympia-Finale, bevor ich den Bus nach Nürnberg beestieg. Ich schlief sofort ein und wachte erst kurz vor Nürnberg wieder auf. So fühlte ich mich halbwegs fit.
 
 
21.08.2016 – 15:30 Uhr
SC Hauenstein v Bayer 04 1:2
DFB Pokal Erste Runde
Stadion Husterhöhe
 
Ich verbrachte einiges an Zeit in der DB-Lounge bei Cappuchino und einem Croissant bis mein Zug nach Mannheim kam. Von da ging es per RE nach Kaiserslautern und von da mit einem SEV-Bus nach Pirmasens. Blöderweise war der SCH hierher ausgewichen, da das eigene Stadion nicht DFB-tauglich ist. Blöd deshalb, weil wir 2010 schon mal hier im DFB-Pokal gespielt haben. Damals gab es ein 1:11 für den Bayer. Ein Gutes Omen? Mit nichten. Nach und nach begrüßte ich alle möglichen Leute, denen ich erklären musste wo ich her kam und was ich die letzten zwei Wochen so erlebt hatte. Ich bekam das ein oder anderer Bier ausgegeben und kurz vorm Anpfiff ging ich rein. Das Spielw war diesmal eine ziemliche Qual. Am Ende mussten wir froh sein, dass es nicht noch zum Ausgleich kam. Aber: Mund abwischen und weiter gehts.
Zurück fuhr ich dann mit dem Vikingsfreibierbus. Das wurde ausgiebig ausgenutzt, so dass die Tour grandios endete. Eine Tour die nur ein Mal grandios war, nämlich immer.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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